Gegen 11 Uhr kam der Pastor mit zwei Begleitern in einem Minivan an.
Die Männer beluden das Auto während ich noch in der Klinik war und mir
die Arbeit dort ansah.
Ich konnte in der Zeit
miterleben, wie ein kleines Mädchen zum ersten Mal dank einer Gehhilfe
laufen konnte. Sie war 9 Jahre alt, sah aber aus wie 4. Sie wurde ihr
ganzes Leben lang nur getragen und hatte deshalb gar keine Muskeln in
den Beinen. Um diese aufbauen zu können benötigte sie eine Gehilfe. So
hat der Orthopäde David, den wir zuvor kennen lernen durften, eine
Gehilfe auf ihre Größe angepasst und ihr dann gezeigt, wie sie damit
laufen konnte. Unglaublich wie glücklich diese kleine dann war. Im
Gespräch danach waren David und ich davon so bewegt, dass wir vor Freude
am liebsten geweint hätten.
Nach einem kurzen
Mittagessen ging es dann los auf die abenteuerliche Reise. Zunächst
fuhren wir ca 2,5 Stunden auf engen Straßen durch die Berge. In den
bergigen kurvigen Straßen wurde viel gehupt und der vollbeladene Wagen
schien beinahe Gepäck zu verlieren. Es war aber alles gut festgezurrt
und wir hatten so wunderschöne Landschaften vor uns, dass es gar nicht
so schlimm war in einem voll beladenen Auto, mit kaum Platz zum Sitzen,
zu fahren.
Nach den 2,5 Stunden folgte noch eine 20 bis
30km lange Strecke. Aber dafür benötigten wir ca 1,5 Stunden. Die
Straße war ähnlich wie die schlimmsten Straßen, die wir bereits aus
Uganda kennen. Es holperte und schepperte, es ging steile Berge bergab
und bergauf, durch zwei Flüsse, die zum Teil schon bedenklich hoch mit
Wasser gefüllt waren. Manchmal krachte es so laut, als würde bald etwas
am Auto zerbrechen. Aber wir kamen gut und sicher an unserem Ziel an.
Da
es langsam schon dunkel wurde begannen wir sofort mit dem Ausladen
aller Koffer und Werkzeuge und suchten unsere Schlafräume. Wir mussten
dann darauf warten, dass der Generator repariert wurde, da wir zum
Aufhängen der Moskitonetze bohren mussten. Bis dahin aßen wir erst mal
und teilten die Betten auf. Ohne Strom und fließendem Wasser ist es
schon seltsam, wenn man aus unserer Welt kommt.
Aber
irgendwann lief der Generator wieder und wir konnten uns gestärkt an die
Arbeit machen. Nach einer ganzen Weile gab es dann auch fließendes
Wasser und wir freuten uns alle über die richtigen Duschen, auch wenn
das Wasser immer kalt ist und man gefühlt nicht richtig sauber wird.
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