Dienstag, 6. August 2019

Montag 19.11.2018

Weiter ging es mit dem Bau von Möbeln, es wurde eine Verkleidung für die Wasserleitungen am Waschhaus erstellt, ein Hauptabsperrhahn in der Wasserleitung installiert und einiges mehr. Die letzten Bauteile für die Betten wurden produziert. Wir haben erst alle Bestandteile für alle Betten vorbereitet und erst danach sollten die Betten zusammengebaut werden.

Ein Teil unserer Gruppe hat einen ehemaligen Voodoo-Priester besucht, der zum Glauben gekommen ist, den alten Kram verbrannt hat und nun ein christliches Leben führt. Das war ein beeindruckender Besuch.

Über 20 Matratzen wurden für die Kinder geliefert. Leider konnten wir wieder nur gebrauchte Matratzen bekommen, aber diese waren trotzdem bei weitem besser als die bisherigen.


Drei gespendete Tablets sollten in Haiti ein neues zu Hause finden. Zu diesem Zwecke wurden die ältesten Kinder und der Pastor im Umgang mit den Geräten geschult. Mithilfe des Übersetzers Leonel wurde an diesem Tag der Umgang erklärt.

Mittwoch 21.11.2018

Heute wurde der Bettenbau abgeschlossen und die Jungs und Mädchen erhielten zusätzlich viele Schränke, insgesamt 21 Stück. So können sie endlich ihr gesamtes Hab und Gut ordentlich verstauen.

Mittwoch war auch der Geschenketag. Jedes Kind erhielt eine Stofftasche mit einem Handtuch, einer Kulturtasche, Zahnpasta, Zahnbürste und anderen Hygieneartikeln. Durch die Kulturtaschen müssen nun die Zahnbürsten nicht mehr im Dreck oder in den Bett liegen.


Abends gab es ein Festessen für die Kinder, es wurden Dankesreden gehalten und die Kinder haben Ihren Dank in Vorführungen ausgedrückt. Es waren sehr bewegende Momente. Währenddessen wurde der TV Schrank gebaut, der eine große Überraschung werden sollte.

Dienstag 20.11.2018

Nächster Geburtstag – frische Brötchen! Aber wie gewohnt ging es nach dem Frühstück weiter mit der Arbeit: die Schränke wurden fertig gestellt, die ersten Betten zusammengebaut, in den Toiletten wurde Licht installiert, das Generatorhaus wurde begonnen.

Beim Mauern des Generatorhäuschens waren Philippe und Ulli etwas genervt, weil die Mauern nicht nach deutschen Maßstäben von den Einheimischen gemauert wurden. Kurzer Hand übernahmen die beiden das Mauern und konnten bis zum Tagesende das Generatorhäuschen fertig mauern.  


Die Verkleidung der Waschbecken Leitungen konnte heute angebracht und im Anschluss von Nina und Raja gestrichen werden.

Um zu überprüfen ob alle Bettteile die richtigen Maße erhalten hatten wurde zur Probe das erste Bett zusammengebaut. Bevor dann aber die Betten aufgebaut werden konnten haben wir erst mal alle Jungs Zimmer leer geräumt und geputzt, überall roch es nach Pipi. Die alten Matratzen wurden nach draußen gebracht zum trocknen und dann an arme Menschen weiter verschenkt. Die meisten Matratzen waren in keinem guten Zustand. Oft gab es in der Mitte eine Kuhle oder man hat nur noch auf den Federn gelegen. Das die Kinder so überhaupt schlafen konnten war uns nicht verständlich. Unter den Matratzen hatten die Kinder ihr ganzes Hab und Gut verstaut, weil sie keine andere Möglichkeit hatten die Dinge zu lagern.

Eines der Betten sollte breite Matratzen bekommen, dieses Bett wurde entsprechend umkonstruiert und mit einer extra Brüstung versehen, damit die kleinen 3 jährigen Jungs nicht hinaus fallen konnten.




Alle 10 Betten  konnten zusammen gebaut werden. Bei der Montage der Brüstung hat leider ein Bett nachgegeben und die obere Etage ist mit Anka abgestürzt. Wir stellten fest, dass alle Bohrlöcher, die mit einem 4,5er Bohrer gebohrt worden nicht genug halt für die Schrauben boten. So haben wir alle Gestelle mit Klötzchen verstärkt, damit die Kinder in den Betten schlafen konnten. 

Sonntag 18.11.2018

Wie wir heute durch eine Email des Auswärtigen Amtes erfahren haben gibt es Unruhen in der Hauptstadt. Bei uns ist alles ruhig und es gibt keine Probleme, auch nicht in der Stadt Pignon.
Macht euch also keine Sorgen. Wir gehen davon aus dass sich bis zu unserer Abreise wieder alles normalisiert hat.




Nach dem Frühstück ging es in die Kirche, wo wir einen beeindruckenden Gottesdienst erlebten. Es  traten mehrere Chöre auf und im allgemeinen wurden sehr viele Lieder gesungen. Wir sangen ebenfalls zwei Lieder vor. Beeindruckend war, dass die Gemeinde alle Lieder auswendig mitsingen konnte.

Danach ging es ins das Krankenhaus in der Parallelstrasse, wo wir einem kranken Kind des Waisenhauses einen Besuch abstatteten. Das Krankenhaus scheint gut ausgestattet, umso schwerer wiegt die Aussage, dass die Ärzte nicht wissen, was ihr fehlt, ihr Zustand aber sehr schlecht erscheint.
Nach dem Mittagessen war allgemeine Ruhezeit angesetzt, ein paar gönnten sich ein wohlverdientes Mittagsschläfchen. Allerdings ließen sich nicht alle von der Arbeit abhalten. Die 20 Stirnseiten für die Betten konnten mithilfe einer Montierhilfe schnell zusammengebaut werden. Anni und Lars haben in der Dusche die elektrischen Leitungen repariert.

Jeff und Nina zeigten den Kindern wie Jenga gespielt wird, das löste bei den Kindern große Begeisterung aus. Anschließend wurde ein Lagerfeuer gemacht und Würstchen gebraten, die von den Kindern gierig verschlungen wurden.


 


Samstag 17.11.2018


Samstag ist Markttag, die Mädels fuhren mit dem Pastor und seiner Frau zum Markt um einmal das Treiben der Haitianer kennen zu lernen und uns ein paar Lebensmittel zu kaufen. Auf dem Weg gab es direkt einen Platten, aber das konnte die Erfahrung nicht schmälern. Im Anschluss konnten die Patenkinder, die nicht im Waisenhaus wohnen interviewt werden.


Endlich kam die ersehnte Holz- bzw. Materiallieferung. Das fehlende Baumaterial für die Betten wurde geliefert und es war harte Arbeit die 4,90m langen Sparren vom LKW zu laden. Wir bekamen auch die Rohre und weiteres Material für die verschiedenen Baustellen geliefert. Einheimische halfen uns beim Abladen.

Um die PVC Rohre für die neuen Wasserhähne zu schützen wurde eine Verkleidung maßgeschneidert angefertigt. Bei der Warenlieferung kamen ebenfalls die fehlenden Schrauben, sodass das Tischlerteam die Regale in der Küche fix montieren konnten. Für die Küche in unserem Wohnhaus wurden zwei Tische benötigt. Der eine sollte als Arbeitsbereich dienen, der andere für das zweite Kochfeld.

Fleißig fleißig fleißig war das Maurerteam und goss den Fußboden für das Generatorhäuschen. Die Zuleitungen für das neue Waschbecken konnten montiert werden. Außerdem bauten sie weiter an der Waschmaschine.

Wir haben immer wieder gemerkt wie wichtig es ist eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen und einfach für sie da zu sein. Trotz Sprachbarriere war es doch immer wieder möglich eine tolle Zeit mit den Kindern zu erleben, denn sie waren der wichtigste Punkt unserer Reise. Unser Ziel ist es die ganze Zeit ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Freitag 16.11.2018

Unser Tag startete wie üblich um 6 Uhr mit dem Frühstück, wir versuchten gemeinsame kleine Pausen einzulegen, aber das war immer von den Arbeiten abhängig, Beton kann man ja nicht einfach eine halbe Stunde stehen lassen und Berti und Anka wollten nicht aus ihrem Arbeitsflow gerissen werden. Das Mittagessen wurde täglich von der Frau des Pastors und einer Helferin frisch zubereitet, worüber wir sehr dankbar waren. Auch für das Abendessen haben die beiden gesorgt. An vielen Tagen haben die Mädels mit den Kindern gespielt, wenn diese ihre Hausaufgaben erledigt hatten.

Das Interview-Team nutzte die Zeit wo die Kinder in der Schule waren um den Garten für die Kinder vorzubereiten. Der Boden wurde umgegraben und gehakt. Als die Kinder von der Schule kamen wurden dann weiter Interviews geführt und im Anschluss gab es Springseilspringen mit den Kindern.

Weil wir auf das Material für die Betten warten mussten galt dieser Tag der Produktion der Schränke. Vielen Hände fassten mit an um die Schränke zusammen zu bauen. Berti und Anka lieferten alle benötigten Bauteile und schoben ein kurzes Fußball spiel mit den Kindern am nachmittag ein. Bis zum Essen konnten fast alle Schränke fertig gestellt werden. Aber aufgrund Schraubenmangels konnten die Rückwände nicht montiert werden. In Haiti ist es nicht so einfach Baumaterialien in der benötigten Anzahl und Größe zu bekommen. Damit wir in unserer Küche endlich vernünftige Aufbewahrungsflächen schaffen konnten bauten Berti und Anka zwei Regalböden, die erst mal provisorisch angebracht wurden. Wieder mal fehlten die passenden Schrauben.

Das Elektrik-Team machte sich daran die Elektrik in den Häusern zu reparieren. Die defekten Fassungen und Leuchtmittel in den Gemeinschaftsräumen und unserer Unterkunft wurden gegen Magic Lampen ausgetauscht. Magic Lampen haben einen integrierten Akku, der sich während des Betriebs auflädt und dann weiter leuchtet wenn der Generator ausgeschaltet ist. Da die Generatoren oft nicht funktionieren oder das Benzin leer ist, sind die Magic Lampen vor allem für die Kinder, eine gute Lösung.

Das Sanitär- und Maurerteam bereitete das Generator Häuschen weiter vor, sie legten die Steine für den Fußboden und fingen an den Platz für die "Waschmaschine" vorzubereiten. Die Kinder und die Waschfrau gingen bisher mit der gesamten Wäsche über das Gelände, bergauf, zu dem Brunnen um dort die Wäsche zu waschen. In Trögen auf dem Bodensitzend in mehreren Waschgängen ist das natürlich körperlich sehr anstrengend. Im Anschluss brachten sie die gesamte Wäsche nass zurück zu den Häusern um sie auf den Kakteen aufzuhängen. Die Wäsche leidet sehr darunter, wenn sie immer auf den Kakteen hängt, deshalb entschieden wir einen weiteren Wäscheleinenplatz zu bauen.

Donnerstag 15.11.2018

Wir haben unser erstes Geburtstagskind: Uli feiert heute Geburtstag – und wir feiern mit. Nach dem Frühstück wurde um 7:00 Uhr allerdings wieder in die Hände gespuckt und weitergemacht.

Da die Kinder ihre Kleidung bisher unten den Matratzen lagerten entschieden wir uns Regale für sie zu bauen. Ein Prototyp eines Regales wurde gebaut und dann für die Regale und Betten die benötigten Bretter und Sparren zurecht gesägt (Anka und Berti haben eine gewisse Perfektion darin entwickelt).



Weil die Kinder bisher immer in den Duschen ihre Zähne putzten und sich die Hände wuschen sollte an dem Duschhaus ein neues Waschbecken entstehen, damit fingen Philippe und Ulli an.



Das Elektrik-Team musste feststellen, dass die Wasserpumpe bisher in Reihe hinter der Beleuchtung der anderen Häuser geschaltet wurde, sodass kein Strom bei der Wasserpumpe ankam. Aus diesem Grund musste der Generator immer zur Pumpe geschleppt werden. Um den Generator nicht weiterhin hin und her schleppen zu müssen sollte eine neue Lösung gefunden werden. Der Gedanke war einen zentralen Standpunkt für den Generator zu schaffen um die Wege für den Strom zu verkürzen und Verluste zu vermeiden. So entstand die Idee für ein neues Generatorhäuschen, dass seinen Platz hinter der Küche finden sollte.

Parallel dazu fand die Einkaufstour statt: 30 km entfernt in Hintch wurde bei einem Baumarkt im Stil eines  Kolonialwarenladens eigentlich alle fehlenden Teile gefunden und in einem ähnlich gestilten Supermarkt wurden u.a. Abfalleimer und andere Haushaltsartikel besorgt.

Die Frauen brachten ein paar Wäscheleinen zwischen den Bäumen an und interviewten am Nachmittag wieder ein paar Patenkinder. Die Vor- und Nachbereitungen für diese Aufgabe nehmen sehr viel Zeit in Anspruch.

Am Nachmittag wurde vielen Arbeiten ein Ende bereitet, weil ein plötzlicher Regenbruch alles unter Wasser setzte. Zwei Stunden heftigster Regen sind beeindruckend. Die Einkaufstruppe hat zwar keinen Tropfen abbekommen, konnte aber einen guten Eindruck bekommen, was ein solcher Regen mit diesen Straßen anrichtet. Aufgrund des Regens wird das Spielen mit den Kindern in den Esssaal verlegt: Mikado, Malen und Singen geht auch drinnen.